Feuerwehr Geschichte
De schüllene Fürweer
Damals, das war im Jahre des Herrn 1886. Wie genau es dazu kam, daß eine Feuerwehr gegründet wurde, das weiss heute niemand mehr so genau. Was übrig geblieben ist von dieser Zeit, das ist die alte Spritze. Gekauft für 13 Goldmark und fünf Sack Hafer. Das hört sich nach einem seltsamen Handel an, war zu der Zeit aber ein ganz normales Geschäft.
Daß die Feuerwehr nötig war, daran besteht damals wie heute kein Zweifel. Die Häuser waren größtenteils aus Holz gebaut, und mit Reet gedeckt. Und es brauchte noch nicht mal böse Absichten um eine Feuer auszulösen. Ein Blitzschlag, ein Funke beim Schmied, ein Tropfen Wasser in der glühend heissen Mittagssonne, und schon brach das Inferno aus.
Und schnelle Hilfe aus der Stadt war nicht zu erwarten. Hatte die Stadt doch selbst keine rechte Feuerwehr. Also nahmen die Männer selbst das Heft in die Hand und gründeten 1886 De schüllene Fürweer. Zum ersten Brandmeister bestimmten sie Friedrich Baden, der die Wehr dann auch lange Jahre führte.
Die Freiwillige Feuerwehr Schülern wurde erst nach dem Krieg gegründet. 1946, kaum dass die Männer von der Front und aus der Gefangenschaft wieder zuhause waren, entstand die FFw. Damals, ausgerüstet mit dem TSA und dem guten Willen der Einwohner. Karl Gellersen übernahm als Erster die Verantwortung, Heinrich Meyer (Schniedebuur’s Hein) folgte kurz danach.
Das Löschwesen in der damaligen Zeit zu beschreiben fällt heutzutage schwer. Zeitzeugen sind dünn gesät und schriftliche Aufzeichnungen kaum vorhanden. Die Jahre nach dem Krieg waren hart und eine Chronik über die Geschehnisse im Dorf, in der damaligen Gemeinde zu führen war von nachgeordeter Priorität.
Wir freuen uns daher besonders über zwei Bilder von den ersten Kreiswettkämpfen aus dem Jahr 1951 zu verfügen. Die Fotos stammen aus dem persönlichen Fundus von Ewald Winkelmann und werden hier mit seiner freundlichen Genehmigung veröffentlicht:
Das allererste Feuerwehrgerät
Damit fing alles an. Mit der Spritze aus Bremen. 13 Goldmark und fünf Sack Hafer musste damals bezahlt werden. Für die Verhältnisse in den Zeiten kein Pappenstiel. Außerdem noch musste die Spritze aus dem fernen Bremen abgeholt werden! Das war nicht wie heute, mal kurz ins Auto setzen und losfahren. Das war mindestens eine Tagesreise, nur um nach Bremen hin zu kommen. Zurück, mit der Spritze, müssen es wohl an die zwei Tage gewesen sein.
Aber als sie dann im Dorf stand, neu glänzend, ein kleines Meisterwerk der Technik, da waren alle Mühen vergessen – hatte man doch dies Kleinod aus der großen Stadt hierhin, mitten ins Nirgendwo gebracht…….
Die motorgestriebene "Wunderwaffe"
Endlich war es soweit: die schülerner Feuerwehr bekam endlich ihre langersehnte Tragkraftspritze, in den 50er Jahren geladen auf einen Tragkraftspritzenanhänger (TSA). Vorbei die Zeiten, in denen vier Mann Schwerstarbeit leisten mussten, damit auch nur ein bischen Wasser vorne aus dem Rohr kam. Jetzt wurde die Arbeit von einem 1,5 PS Motor erledigt. Die Männer konnten sich endlich aufs wesentliche konzentrieren: Das Wasser richtig einsetzen. Mensch und Tier retten……
Das erste Feuerwehrfahrzeug für Schülern
Es sollte fast 100 Jahre dauern, daß Schülern das erste eigenständige Löschfahrzeug bekommt. 1978 war es dann soweit. In einer großen Feierstunde wurde der Ortswehr ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) übergeben.
Auf ein VW LT31 Fahrgestell baute die Firma Domeyer aus Bremen das Fahrzeug auf. Allerdings war die Ausstattung ein wenig ungewöhnlich für ein TSF. Zum einen gab es im Mannschaftsraum Sitzplätze für sechs anstatt für vier Mann, zum anderen führte das Fahrzeug vier anstelle von zwei Steckleiterteilen mit. Dazu kam noch ein gewisses Mehr an Schläuchen, Werkzeug und anderem. Dazu muß gesagt sein, daß immer die zulässige Gesamtbeladung inklusive der Besatzung im Auge behalten werden musste.
Das TSF war über die Jahre ein im großen und ganzen treuer Begleiter. Aber wie bei allen anderen Fahrzeugen auch, warem beim TSF ein paar Reparaturen fällig. Die größte war ohne Zweifel der neue Motor. Der alte hatte leider wegen Überhitzung den Dienst verweigert. Die Batterie hatte auch ihren eigenen Kopf und hat uns ausgerechnet bei einer Großübung der Stadtfeuerwehr im Stich gelassen. Eine Tür mochte uns so gerne, daß sie uns für immer im Fahrzeug behalten wollte und nur durch handfeste Überredungskünste an der richtigen Stelle wieder raus ließ. Und, und, und, …..
Zuguterletzt musste das TSF dann aber doch seine letzte Fahrt in schülerner Diensten tun: zum umladen der Ausrüstung nach Schneverdingen. Mit der offiziellen Übergabe des neuen LF 10/6 wurde das TSF dann am 5. März 2004 außer Dienst gestellt.
Das neue LF 10/6
Seit 2004 sind wir mit einem LF 10/6 ausgerüstet. Das Erste Feuerwehrfahrzeug in Schülern auf dem Wasser zum Einsatz mitgeführt wird.
- LF 10/6 – Löschgruppenfahrzeug mit Festpumpe, min. 1000 l Fördervolumen bei 8 bar und 600 l Wassertank
- TS 8/8 – Tragkraftspritze mit min. 800 l Fördervolumen bei 8 bar
- über 450 Meter Schläuche und 5 verschiedene Rohre
- 50 m Schnellangriff mit Hohlstrahlrohr
- 4x schwerer Atemschutz
- Schaummittel
- Stromerzeuger und Lichtmast
- Leitern
- Sägen, Äxte und Beile
- komplettes Erste-Hilfe-Material und Trage
- verschiedenes Werkzeug sowie Brechstangen
- Funkgeräte, Leuchten, Leinen und andere kleine Ausrüstungsgegenstände
- und andere, feuerwehrspezifische Ausrüstung..
Feuerwehr Gerätehaus
Gerätehaus (Soltauerstrasse) bis 1978
Gerätehaus (Alter Schulweg) 1978 – Heute